THEATERACKER – Straßentheater im Kastaniengarten
“Dionysos hat Angst”
Mittwoch | 20.8.2025 | 19 Uhr | Einlass ab 18 Uhr
Eintritt frei – Austritt mit Hut
In lauschiger Biergartenatmosphäre präsentieren großartige Straßentheaterkünstler*innen ihre aktuellen Programme.

Dionysos ist irgendwo falsch abgebogen. Da steht er nun, der Gott des Rausches, auf dem gepflegten Rasen neben seinem Gartengeräteschuppen und denkt an die alten Tage, als junger Gott. Was für einen Scheiß haben sie da getrieben, er und Satyr, sein treuer dämonischer Begleiter, auf allen Partys und auf dem Boden jeder Ouzoflasche. Er denkt an seinen Vater Zeus, den größten aller Götter – und an Peter Trabner, den Menschen, mit dem er für diesen ganzen Bühnenzauber seine Seele teilt.
Dabei wird klar: Auf der Grenze zwischen Rausch und Ratio, zwischen Wohnung und Wildnis, zwischen Kultur und Natur zu tanzen, das erfordert einen starken Sinn fürs Gleichgewicht – sowohl physisch als auch psychisch; stets lautet die Frage: Wie viel ist zu viel?
In seinem dritten Stück aus der Griechen-Reihe beschäftigt sich Peter Trabner mit der griechischen Figur Dionysos. Zusammen mit dem Musiker Renan Cengiz stellt er sich einer fragil-gewaltigen Auseinandersetzung mit Grenzgang, Sucht und Rausch, Chaos, Natur und Theater.
In der Begegnung mit Dionysos werden Trabner Druck und Freiheit der sozialen Umwelt bewusst. Bei allem Verlangen, bei allem Tun, ist die Blaupause stets die erlernte Form der Liebe, nach der das Kind in uns auf ewig streben wird. So steht das erwachsene Kind im gutbürgerlichen Garten, lässt den Blick schweifen über den Pool, die Polygonalsteinplatten, die selbst gemauerte Grillecke mit 6 Flamm-Webergrill und integriertem Kühlschrank bis hin zum geplanten Flüchtlingsheim – und ja, da ist das Gefühl, das so lange betäubt wurde, das nicht gehegt wurde, wieder präsent: ANGST.
Der unsterbliche Dionysos und Satyr laden ein, die totale Hingabe ans Leben zu feiern – die entlädt sich in Trabner-typischen Wortexplosionen, wahnwitzigen Realitätswechseln, Raum für Stille
UND in Musik von und mit Renan Cengiz.