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 THEA­TER­ACKER-spe­zi­al: 
“Ver­glü­hen­de Land­schaf­ten: Fee­ling A – eine Her­sto­ry der Wende”

Frei­tag | 26.9.2025 | 19:30 Uhr | Ein­lass ab ca. 19 Uhr
Ein­tritt: im Vor­ver­kauf 19 € / an der Abend­kas­se 23 € / mit KUKUK 1 €

Erfurt ’89, nach den Som­mer­fe­ri­en: Anja betritt das Klas­sen­zim­mer. Stef­fen, der Nazi, ist noch da. Moritz ist weg. Janet noch da. Nico­le weg. Die Direk­to­rin ist noch da. Anders als ihr Mann. Der hat auch rüber gemacht. In den Jah­ren 1989/90 setzt sich das Phä­no­men des Da-Seins und Weg-Seins fort. Nach und nach ver­schwin­den Din­ge des all­täg­li­chen Lebens, die bis dahin selbst­ver­ständ­lich dazu­ge­hör­ten. Dafür kom­men neue hin­zu und über­schrei­ben die bis­her gül­ti­ge Wirk­lich­keit. Es bleibt kaum Zeit für Abschied. Deutsch­land wieder-?vereint. Kann das weni­ger als mehr bedeu­ten? An was erin­nern wir uns im Kon­text von Wen­de- und Ver­ei­ni­gungs­nar­ra­ti­ven? Gibt es dar­in eine Legi­ti­ma­ti­on für Verlustempfinden?

In einer eben­so spie­le­ri­schen wie rasan­ten Mischung aus doku­men­ta­ri­schem Thea­ter und zeit­ge­nös­si­schem Cir­cus ver­webt das Stück bio­gra­phi­sche Nar­ra­ti­on von Umbruch, Erwach­sen wer­den und Ver­lust­er­fah­rung und schlägt den Bogen von 1989 bis ins Heute.

Im Anschluss an die Auf­füh­rung wird ein Publi­kums­ge­spräch angeboten. 

Die Artis­tin und Schau­spie­le­rin Anja Ges­sen­hardt wird 1974 in Erfurt in der ehe­ma­li­gen DDR gebo­ren. Ein Drit­tel ihres Lebens ver­bringt sie im soge­nann­ten real-exis­tie­ren­den Sozia­lis­mus, bevor 1990 das Land und die dar­in pro­kla­mier­ten Wer­te ver­schwin­den. In der media­len Rück­schau wird die Geschich­te der Wen­de und der Wie­der­ver­ei­ni­gung oft vom Ergeb­nis her als Fort­schritt betrach­tet. Wie aber ver­än­dert sich die­ses Nar­ra­tiv, wenn die indi­vi­du­el­le Sicht befragt wird?
Wel­che Geschich­ten erzäh­len wir, was ist erzähl­bar? Wie kön­nen die in den Kör­per ein­ge­schrie­be­nen Wen­de-Erfah­run­gen und Gefüh­le ver­sprach­licht, erin­nert, dar­ge­stellt und mit dem Publi­kum geteilt wer­den? Aus­ge­hend von Inter­views der Thea­ter­ma­che­rin Anika Lach­nitt mit der Artis­tin Anja Ges­sen­hardt und in Zusam­men­ar­beit mit der Video­künst­le­rin Frie­de­ri­ke Bérat und dem Dra­ma­tur­gen Dag Loh­de, ent­steht mit “Fee­ling A – eine Her­sto­ry der Wen­de” eine poe­ti­sche Erin­ne­rungs­per­for­mance abseits der nor­mier­ten Geschichtsschreibung.

Eine Pro­duk­ti­on des ban­den­thea­ter
Anika Lach­nitt (Konzept/Regie/Stückentwicklung)
Anja Ges­sen­hardt (Performance/Stückentwicklung)
Frie­de­ri­ke Bérat (Video)
Dag Loh­de (Pro­duk­ti­ons­lei­tung & dra­ma­tur­gi­sche Beratung)